Aufschieberitis – den inneren Schweinhund besiegen

Aufschieberitis - der innere Schweinhund

Aufschieberitis – Wer kennt es nicht? Immer mal wieder haben wir Arbeiten vor uns, ob privat oder im geschäftlichen Bereich, die uns nicht liegen, die wir absolut nicht mögen, die aber gemacht werden müssen. 

Da wir bestimmte Aufgaben nicht mögen, schieben wir sie immer wieder auf den nächsten Tag: Mach ich morgen! Und am nächsten Tag denkst du auch wieder: Mach ich morgen! Und so geht es dann immer weiter und weiter, bis sich ein wahrer Berg mit diesen Tätigkeiten angehäuft hat, der nur darauf wartet, dass du dich endlich aufraffst und anfängst. Unmut macht sich breit, deine Laune sinkt auf den Tiefpunkt und immer weniger hast du Lust, dich genau mit diesen Dingen zu beschäftigen. – Aber du weißt nur zu gut, dass du dich irgendwann überwinden und dich an die Arbeit machen musst! 

Wer ist denn "Der innere Schweinhund?"

Der sog. Schweinehund zeigt sich uns als innerer Widerstand. Widerstand gegen gewisse Arbeiten, die getan werden sollten, Widerstand gegen Termine, die wir eigentlich nicht wahrnehmen wollen, usw. 

Allerdings gibt es auch Menschen, für die es gang und gebe ist, irgendwelche Tätigkeiten auf die lange Bank zu schieben. Bei anderen Personen sind es nur bestimmte Dinge, bei denen sich der innere Schweinehund meldet.  

Aufschieberitis – egal in welchem Bereich – ruft oft Stress hervor, der vor allem immer größer wird, je mehr Aufgaben wir auf die lange Bank schieben und je mehr das Fertigstellungsdatum vor rückt. Denn, diese aufgeschobenen Tätigkeiten sind ja nicht aus dem Kopf, sondern tauchen immer wieder mit dem mahnenden Hinweis auf: Das musst du jetzt aber fertig machen. 

Aufschieberitis kann aber auch noch andere Bereiche betreffen: Du hast vielleicht einen Auftrag übernommen, denkst, das ist schnell gemacht und schiebst es daher immer weiter nach hinten. Fängst du dann auf dem letzten Drücker mit dieser Arbeit an und stellst auf einmal fest: Ach, das dauert ja doch länger als ich dachte, dann kommt ganz schnell Stress auf, da du ja an einen Termin gebunden bist, an dem du diese Tätigkeit fertiggestellt haben musst. – Daher mein Tipp: Arbeiten, die dir neu sind und wo du im Grunde nicht einschätzen kannst, wie viel Zeit du dafür wirklich benötigst, so zu planen, damit noch genügend Zeitpuffer nach hinten offen ist, damit du nicht in diese Falle tapst. 

Ein paar Tipps um den inneren Schweinehund zu besiegen

Mit ein paar kleinen Techniken kannst du dir bestimmte Verhaltens- oder Arbeitsweisen antrainieren, sodass Aufschieberitis für dich in Zukunft kein Thema mehr ist. So schwer ist es gar nicht! Du wirst mit der Zeit feststellen, wenn du deine Arbeitsweise ein wenig änderst, geht vieles leichter, auch bei Dingen, die du nicht so gerne machst. 

Unangenehme Aufgaben in Angriff nehmen

Oft ist beispielsweise der Bereich Buchhaltung so ein Fall. Viele Menschen mögen diese Arbeiten absolut nicht und schieben es immer vor sich her, bis es schließlich nicht mehr anders geht und es gemacht werden muss, da ja auch die Fristen vom Finanzamt einzuhalten sind.

Aufschieberitis lässt sich recht einfach handhaben, wenn man sich nur ein paar wenige Dinge zu eigen macht.

Ich persönlich habe es mir zur festen Angewohnheit gemacht, täglich meine Belege zu buchen und abzuheften. Das spart auf Dauer vor allem auch Zeit! Wenn du täglich diese Aufgaben erledigst, brauchst du später nicht zu suchen, wo gehört, welcher Beleg hin. Es ist viel, viel schneller erledigt, als wenn du über eine Woche oder einen Monat die Belege sammelst und dann damit beginnst. 

Täglich sind es vielleicht 5 – 10 Minuten, die du dafür benötigst, mehr ist es kaum. Liegt halt daran, welcher Umfang an Belegen vorhanden ist. Aber selbst, wenn es um 10, 20 oder 30 Belege am Tag geht, auch die sind schneller erfasst und abgeheftet, als wenn du diese Unterlagen über den ganzen Monat oder über eine Woche sammelst. Lese auch meinen Beitrag: Deine Buchführung leicht & einfach erstellt.

Und so ist es mit vielen anderen Dingen auch. Wenn irgend möglich, erledige die anfallenden Dinge täglich, auch wenn du sie nicht unbedingt gerne machst. 

Täglich abgearbeitet, ist es immer nur ein Bruchteil an Zeit, den du dafür investierst. So umgehst du es automatisch, dass sich wieder gewaltige Berge anhäufen. Das gleiche ist mit Emails beispielsweise, die in deinem Postfach liegen und noch beantwortet werden müssen. Erledige diese Aufgabe täglich am Ende deines Tages, sodass am Abend alle deine Emailpostfächer leer sind. Dieses Prinzip kannst du auf alle Bereiche anwenden, die du ständig vor dir her schiebst. 

Wenn die Aufgaben zu groß sind, teile sie auf oder planen ganze Tage dafür ein

Nun haben sich bei dir vielleicht Berge von Buchhaltungsunterlagen angesammelt (ich bleibe jetzt einfach bei diesem Beispiel) und das Sortieren, Ordnen und Abheften ist nicht in einem Tag zu bewältigen. In diesem Fall ist es sinnvoll, entweder die Arbeiten auf verschiedene Tage aufzuteilen, an denen du dafür eine gewisse Anzahl Stunden einplanst oder aber ganze Tage dafür einplanst, um der Zettelwirtschaft Herr zu werden.  

Letzteres ist sinnvoll, da du somit „dran“ bleiben kannst und nicht immer wieder von vorne anfangen musst. Nun ja, mag sein, dass du das während der Woche nicht schaffst, 1 oder 2 Tage von deiner Arbeitszeit für diese Aufgaben abzuzweigen, weil ja auch deine „normale“ Arbeit erledigt werden muss. In diesem Fall musst du wirklich dann auch mal ein Wochenende investieren, um die liegengebliebenen Arbeiten zu erledigen. 

Wenn du deinen Stapel abgearbeitet hast, alles fein säuberlich abgeheftet und gebucht ist, so beginne direkt am nächsten Tag damit, diese Arbeiten von nun an täglich zu erledigen. Du wirst sehen, es wird dir mit der Zeit sogar leicht von der Hand gehen und es kommt kein Frust mehr auf, wenn du daran denkst, deine Buchhaltung muss noch gemacht werden. Denn, täglich erledigt, ist es nur ein ganz kleiner Zeitaufwand. Für mich persönlich hat sich diese Vorgehensweise schon so verinnerlicht, dass ich das schon ganz automatisch mache, ohne dass ich überhaupt noch darüber nachdenke, es gehört einfach zu meinen täglichen Arbeiten dazu.

Gewöhne dir an, Belege die während des Tages anfallen, in einen Ablagekorb zu legen und am Ende deines Arbeitstages diese Belege und auch noch zu bearbeitende Schriftstücke komplett abzuarbeiten. Sei es, sie in deiner Buchführung zu erfassen und abzuheften oder wenn es beispielsweise um Post geht, die du noch beantworten musst, dies dann auch noch am gleichen Tag zu erledigen.  

Eine Alternative ist: Auslagern

Eine andere Möglichkeit ist, Arbeitsbereiche, die dir absolut nicht liegen, auszulagern. Bereiche, die du zeitlich vielleicht nicht schaffst oder an denen du absolut keine Freude hast, die du mit so viel Widerwillen erledigst, das sie dir schon Magenschmerzen bescheren. In diesem Fall solltest du wirklich überlegen, ob es möglicher Weise jemanden gibt, der dir diese Arbeiten abnehmen kann. 

Schwerpunkt von meinem Schreibtisch-Service ist heute beispielsweise genau dieser Bereich. All die Jahre zuvor habe ich im Bereich Telemarketing mein Geld verdient, seit zwei Jahren ist es der Büro-Sortierdienst, da mir dieser Bereich total viel Spaß macht. 

Und genau daher macht es Sinn zu überlegen, ob es vielleicht Menschen gibt, die deine ungeliebten Arbeiten gegen Honorar übernehmen können. Die genau den Bereich, der dir schwer fällt, gerne machen. Und dabei ist auch egal um welche Art von Arbeit es sich handelt, es gibt für jeden Bereich Dienstleister, die dir gerne unter die Arme greifen.  

Der Vorteil für dich ist dabei, du hast deine ungeliebten Tätigkeiten vom Tisch, kannst dich deinen anderen Arbeiten widmen und auch deine vorhandene Zeit effektiv für die Bereiche nutzen, die dir Freude bereiten.  

Tipp:

Liegengebliebenen Aufgaben, gerade auch, wenn es um Terminarbeiten geht, können einen wahnsinnigen innerlichen Stress verursachen. Von daher: Setze die Tipps, die ich dir hier gegeben habe doch einmal um und ziehe das anschließend wirklich einmal eine Woche durch, sodass du jeweils am Abend alle Arbeiten erledigt hast, die du vorher immer vor dir hergeschoben hast.

Du wirst sehen, es ist täglich nur ein geringer Zeit- und Arbeitsaufwand, vorausgesetzt du hast dich daran gemacht und deine Stapel vorher abgearbeitet. Was aber noch viel wichtiger ist: Es geht dir viel, viel besser! Wenn du am kommenden Tag mit deiner Arbeit beginnst, hast du keine Arbeiten mehr auf deinem Schreibtisch liegen, die darauf warten, erledigt zu werden.  

Vorgehensweise:

Egal um welchen Bereich es sich bei dir handelt, bei dem einen sind es die Buchungsbelege, bei dem anderen die Emails oder die Post – egal, welcher Bereich es bei dir ist, passe die einzelnen Arbeitsschritte auf deinen Aufschieberitis-Bereich an:

  1. Alle angesammelten Belege sortieren, strukturieren und abheften / alle Emails im Postfach abarbeiten, bzw. beantworten oder wenn uninteressant, löschen / sämtliche Post die bearbeitet werden muss, abarbeiten, (beantworten, abheften, entsorgen, usw. …)
  2. Danach täglich 15 – 30 Minuten (je nach Umfang) für diese Tätigkeiten reservieren und am Ende eines jeden Arbeitstages erledigen
  3. Klopfe dir selbst auch einmal auf die Schulter, wenn du das umgesetzt hast 😉
Mag sein, dass du bei Punkt 3 den Kopf schüttelst, aber …, es ist auch wichtig, dass du dich selbst für deine Arbeit lobst! Du hast es umgesetzt, andere hingegen lesen nur und verändern nichts! Tatsache ist ja auch, wenn du das Problem in den Griff bekommen willst, musst du nach Lösungen suchen, wie du es in Zukunft anders machen kannst. 

Mit der Zeit wirst du auch feststellen, wenn du das konsequent jeden Tag so handhabst, dass es über kurz oder lang zu einer festen Gewohnheit bei dir wird, dass du gar nicht mehr groß überlegen musst, was noch zu tun ist, sondern es ganz automatisch machst. Dazu kommt, mit der Zeit wirst du vielleicht auch anstatt am Anfang vielleicht 30 Minuten dafür benötigt zu haben, später vielleicht nur noch die Hälfte an Zeit dafür brauchen.
 
Viel Erfolg und gutes Gelingen!

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