Gastbeitrag von Claudia: Bye Bye Depression – Hello Home Office!
Gastbeitrag von Claudia: Bye Bye Depression – Hello Home Office!

Meine Mama, welcher diese wundervolle Seite hier gehört, hatte mich in den letzten Tagen einfach mal gebeten aufzuschreiben, wie ich zur selbstständigen Tätigkeit im Home Office gekommen bin und warum ich mich dafür entschieden habe. Ehrlich gesagt, wirklich dafür entschieden habe ich mich nicht – es ist mir irgendwie „zugeflogen“ bzw. hatte es sich recht kurzfristig entwickelt. Falls Du dich jetzt fragst, was die Depression in der Überschrift damit zu tun hat, dann nehme ich dich jetzt mit auf eine kurze Reise in meine jüngere Vergangenheit.
Ehrlich gesagt, hatte ich nie wirklich einen groben Plan, was ich nach dem Schulabschluss wirklich machen wollte. Das einzige was mir das Schulpraktikum (im Büro einer Krankenkasse) vermittelt hatte: Bloß keinen langweiligen Bürojob – Akten wälzen ist so absolut nicht meins. Tja, Dinge entwickeln sich manchmal doch anders, als man denkt.
Auch wenn ich während meiner Schulzeit schon gerne Texte geschrieben (z. B. Rezensionen für eine Online Community) und hobbymäßig Websites erstellt habe, hat es mich dann nach dem Schulabschluss in die Gastronomie verschlagen: Ausbildung zur Köchin. Während dieser Ausbildung traten bei mir jedoch schwere Depressionen auf und es folgten Jahr für Jahr mindestens ein stationärer Aufenthalt sowie die ein oder andere Therapie. Dies hatte zwar auch immer kurzfristig geholfen, aber es war irgendwie nie von langer Dauer. Mir fehlte in dieser Zeit einfach mein wahrer „Sinn“ im Leben und dies hatte mich extremst in die Depression stürzen lassen.
Irgendwann stolperte ich im Internet dann über einen Musiker und habe diesen als Fan aktiver unterstützt. Zeitgleich kam auch meine Leidenschaft für‘s Texten und Website basteln wieder voll durch: Nach meinen ersten Live-Konzert setzte ich mich noch am gleichen Wochenende voll motiviert hin und bastelte eine Website für den Fanblog. Mit diesem „Sinn“ in meinem Leben waren auch meine schweren Depressionen fast wie von Geisterhand verschwunden. Zwar gab es hin und wieder mal Phasen, aber diese hielten sich in Grenzen. Dieses Wochenende mit dem Konzert ist jetzt knapp 5 Jahre her und es hat sich so viel getan. Knapp 9 Monate nach dem Start des Fanblogs ergab es sich, dass ich für eine andere noch recht junge Band das komplette Management übernommen habe. Auch hier fing wieder alles mit einer einzelnen Website an. Dies war auch der Schritt an dem ich dann mein Gewerbe angemeldet hatte und seit dem möchte ich dies auch nicht mehr missen. Zwar ist es vor allem am Anfang viel Arbeit, doch ich kann eben komplett selber entscheiden: Möchte ich mit Person X zusammenarbeiten? Möchte ich Auftrag Z annehmen oder empfehle ich da lieber einen Kollegen? Möchte ich jetzt arbeiten oder nehme ich mir den Tag frei und arbeite dafür die nächsten Tage ein wenig mehr?
Falls Du bis hier gelesen hast: Arbeiten im Homeoffice bzw. als Selbstständige ist nicht nur Sonnenschein. Manchmal geht etwas auch gewaltig in die Hose – Letztes Jahr musste ich aus mehreren Gründen das Management der Band sowie die Booking-Agentur, welche daraus entstanden ist, dicht machen. Quasi von jetzt auf gleich ist mein Traum von einer großen Booking- und Konzertagentur wie eine Seifenblase zerplatzt. Für einige Tage war ich wie gelähmt und einfach nur fix und fertig. Tageweise kamen auch sehr leichte depressive Tendenzen wieder zum Vorschein: Lustlosigkeit, den ganzen Tag am Grübeln, … doch da wollte ich nicht mehr hin.
Rückblickend kann ich allerdings sagen: So ein „Crash“ ist alles andere als schön, doch er kann in einer Selbstständigkeit auch extremst befreiend wirken. Da ja irgendwie Geld reinkommen muss (Miete, Strom, Telefon und Essen wollen bzw. müssen ja bezahlt werden), habe ich mich dann doch schnell wieder aufgerappelt und mich in mehreren Bereichen „ausprobiert“: Buchcover für meine Mutter erstellt, Texte verfasst, Daten recherchiert, und vieles mehr. Am Ende bin ich quasi wieder da gelandet, wo alles begonnen hat: Bei dem Erstellen von Websites und dem Verfassen von Texten. Doch eben mit den ganzen Erfahrungen durch meinen „Crash“.
Warum ich mir anschließend nicht einfach einen 9-to-5 Job gesucht habe? Es wäre ja der einfachere Weg gewesen… Ehrlich gesagt, ich hatte darüber nachgedacht, doch das Internet bietet heute genauso viele Optionen. Du musst nur danach suchen und manchmal ergeben sich Kontakte, die sind mit Geld gar nicht aufzuwiegen. Homeoffice bzw. eine Selbstständigkeit, die du quasi von der ganzen Welt aus machen kannst, ist einfach „mein“ Ding. Es braucht aber auch viel Disziplin – den ganzen Tag auf der Couch hocken und drauf hoffen, dass ein Auftrag reinkommt… geht zwar, wird dich aber auf lange Sicht nicht weit bringen. Zum Mindestens am Anfang nicht. Das sind aber wieder ganz andere Themen…
Falls Du noch Fragen haben solltest, kannst Du mich auch gerne jederzeit per E-Mail kontaktieren.