Lektorat & Korrektorat im Home-Office

Lektorat & Korrektorat im Home-Office

Lektorat & Korrektorat  – eine beliebte Tätigkeit die sich wunderbar im Home-Office verrichten lässt. Außer einem PC oder Laptop, diversen Text-Bearbeitungsprogrammen, einem Schreibtisch und Bürostuhl ist nicht viel Handwerkszeug erforderlich, sodass du im Grunde auch von jedem anderen Ort in der Welt arbeiten kannst, wenn du die entsprechenden Fähigkeiten besitzt. 

Texte für Lektoren und/oder Korrektoren gibt es aus allen Branchen, sehr oft hast du es aber mit Autoren zu tun, deren Bücher lektoriert und korrigiert werden sollen. 

Lektoren lesen und bewerten Texte, in jeweils unterschiedlicher Tiefe. Man spricht hierbei auch von kleinem  oder großem Lektorat.

Die Überprüfung von Rechtschreibung und Grammatik ist aber Aufgabe des Korrektors. Nun ja, aber nicht jeder, der schon einmal die Hausarbeit eines Kommilitonen Korrektur gelesen hat, kann direkt als Lektor und/oder Korrektor von Home-Office aus arbeiten. – Korrektorat bedeutet vor allem nicht, die jeweiligen Texte durch ein Rechtschreibprogramm laufen zu lassen, nein, dazu gehört ein bisschen mehr, wie du weiter unten lesen kannst. 

Wichtigste Voraussetzungen, um mit der Arbeit als Lektor oder Korrektor im Home-Office Geld zu verdienen, sind vor allem:

  • Ein geisteswissenschaftliches Studium
  • Gute Allgemeinbildung
  • Fundiertes Fachwissen zur Sprache
  • Gutes Sprachgefühl

Wird ein großes Lektorat gewünscht, dann ist es sinnvoll, dass du dich darüber hinaus auch noch bestens mit dem behandelten Thema auskennst.

Was genau macht ein Lektor?

Das Wort Lektor bedeutet „Vorleser“. Das Lesen ist eine wichtige, wenn nicht sogar die wichtigste Aufgabe eines Lektors. Als Lektor prüfst du Manuskripte von Autoren in Bezug auf Sprache, Inhalt und auf Plausibilität. Zudem solltest du den Markt gut kennen, sodass du außerdem einschätzen kannst, welche Bücher sich gut verkaufen lassen. Falls du für einen Verlag tätig bist, solltest du auch ein Gefühl dafür haben, welche Titel gut zum Verlag passen.  Je nachdem, wie deine Beurteilung ausfällt, schlägst du dem Verlag vor, das Werk herauszubringen.

Bei Tätigkeit für einen Verlag wird meistens der gesamte Prozess von der Buchidee bis hin zur Veröffentlichung, alles von dir als Projektmanager gesteuert. Du bist somit nicht nur Leser, sondern ebenso Schnittstelle zwischen dem Autor und ggf. dem Verlag. Vom Manuskript angefangen, bis zum fertigen Buch, ist das oft ein langer Weg. Während der gesamten Zeit bist du im ständigem Austausch mit dem Autor, aber auch mit anderen Dienstleistern.

Gerade bei der Kommunikation mit dem Autor ist ein wirklich gutes Fingerspitzengefühl gefordert denn du korrigierst Fehler, besprichst die Handlung und schlägst anschließend gewisse Änderungen vor. Dies muss der Autor als konstruktive Kritik für sich annehmen können. Beim Umgang mit Kritik sind wir Menschen ja oft sehr verschieden. Weiterhin hat jeder Autor seinen eigenen, individuellen Schreibstil, der charakteristisch für ihn ist und den du beim Lektorat auf keinen Fall verändern darfst, auch wenn dein eigener Schreibstil ein völlig anderer sein sollte.

Damit aber noch nicht genug: Damit das neue Buch überhaupt auffällt, braucht es ein ansprechendes Cover und einen fantastischen Titel. Diesen formulierst du ggf. sogar selber, das Cover gibst du bei einem Cover-Designer oder Illustrator in Auftrag. (Es sei denn, deine Auftraggeber sind Selfpublisher, dann nimmt der Autor das meistens selbst in die Hand) Begleitet wird die Neuerscheinung zum Schluss von verschiedenen Marketing-Maßnahmen, die für Aufmerksamkeit bei potenziellen Kunden sorgen soll. Dazu arbeitest du mit Kollegen aus der PR-Abteilung des Verlages zusammen. 

Die Aufgabenverteilung ist aber immer ganz individuell. Bei Verlagen könnte deine Aufgabe in den hier genannten Bereichen liegen, arbeitest du hingegen beispielsweise für Selfpublisher, so machen diese viele Sachen selbst, sodass für dich dann nur das Lektorat, bzw. Korrektorat Bestandteil deines Auftrages ist. 

Wie wirst du Lektor/in?

Für diesen Beruf gibt es keine direkte Ausbildung oder gar Studiengang. Aber es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, dir das erforderliche Wissen anzueignen. 

Eine der Möglichkeiten, als Lektor zukünftig zu arbeiten, besteht darin, eine Ausbildung zum Buchhändler zu machen oder als Medienkaufmann/frau (Digital und Print). In der Regel dauert die Ausbildung jeweils 3 Jahre und endet mit der mündlichen und schriftlichen Abschlussprüfung. Dieser Abschluss wird von der Industrie & Handelskammer anerkannt. 

Zudem eignet sich auch ein abgeschlossenes Studium in den Bereichen: Literatur, Sprache oder Verlagswesen. Weitere, passende Studiengänge sind auch Germanistik, Buchwissenschaft oder Buchhandel/Verlagswirtschaft. Voraussetzung ist hierbei die Hochschulzugangsberechtigung. 

In diese Fall ist aber ratsam, während des Studiums möglichst viele Praktika zu machen und vor allen Dingen erste Berufserfahrungen mit dem Verlagswesen zu sammeln. Später, wenn du dein Studium abgeschlossen hast, bewirbst du dich als Volontär. Je nach Verlag, dauert dies zwischen 6 und 12 Monaten. 

Eine weitere Möglichkeit, den Beruf des Lektors zu ergreifen, sind auch unterschiedliche Weiterbildungen.  Die Akademie der Deutschen Medien (früher bekannt als Akademie des Deutschen Buchhandels) bietet beispielsweise eine Weiterbildung für diesen Bereich an. – Hast du alle Seminare belegt, erhältst du das Zertifikat „Lektor/Produktmanager“ oder „Freier Lektor“. In anderen Weiterbildungen oder Seminaren kannst du ähnliche Zertifikate erlangen, mit denen du dann deiner Tätigkeit nachgehen kannst. 

Welche Fähigkeiten benötigst du als Lektor/in?

Wort, Schrift und EDV: Als Lektor/in brauchst du natürlich ein sicheres Sprachgefühl und eine sehr gute Beherrschung der Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung. Ebenfalls solltest du Spaß daran haben, auch selber zu schreiben, wie beispielsweise den Klappentext oder Umschlagtext von einem neuen Buch. Textbearbeitungsprogramme solltest du im Schlaf beherrschen.

Management und Kommunikation: Lektoren/innen sind auch gleichzeitig Projektmanager. Du planst komplette Buchprojekte vom Manuskript bis hin zur Erscheinung und dem Erstellen von entsprechenden Zeitplänen. Neben Organisationstalent benötigst du als Lektor/in auch eine gute Kommunikationsgabe, denn schließlich stehst du während der Projekte in dauerndem Austausch mit Autoren, Illustratoren, Redakteuren, Mitarbeitern und je nach dem, auch mit Agenturen und Übersetzern.

Kalkulieren und verhandeln: Zu jedem Buchprojekt gehört aber auch, das du mit dem Autor das Honorar aushandelst und die Projektkosten zu kalkulierst. Wie viel soll für Werbung ausgegeben werden? Was kostet die Gestaltung des Covers? Und zu welchem Ladenpreis lässt sich das Buch gut verkaufen?

Marketing und Werbung: Bei der Zusammenarbeit mit einer Agentur oder einem Verlag, arbeitest du bei der Veröffentlichung von Neuerscheinungen auch eng mit der Marketingabteilung zusammen. Daher solltest du in diesem Fall auch über Grundkenntnisse in Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Public Relations verfügen. Hier kommt auch wieder das Schreiben ins Spiel, denn du verfasst auch Pressemitteilungen und Werbetexte über neue Bücher.

Recht und Gesetz: Paragraphen sollten kein Fremdwort für dich sein! Als Lektor/in bist du zwar kein Rechtsexperte, aber dennoch solltest du in einigen Rechtsgebieten über grundlegende Kenntnisse verfügen, wie Vertragsrecht, Medienrecht, Urheber- und Verwertungsrecht betrifft. 

Was ist ein Korrektorat?

Beim Korrektorat wird der Text im Gegensatz zum Lektorat nur auf orthografische, grammatikalische und typografische Fehler überprüft. Dieser Arbeitsschritt geschieht in der Regel erst an der Endfassung des Textes, wie beispielsweise unmittelbar vor dem Druck. 

Beim Korrektorat werden die nachfolgenden Punkte kontrolliert und berichtigt:

  • Rechtschreibung

  • Grammatik

  • Interpunktion (Zeichensetzung)
  • einheitliche Schreibweise
  • regelkonforme Silbentrennung
  • Typografie (Anführungszeichen, Apostrophe, Gedanken-/Bindestriche, Einzüge etc.)

Damit dem Unterschied Lektorat/Korrektorat Rechnung getragen werden kann, sollten beide Schritte nacheinander von verschiedenen Fachpersonen durchgeführt werden.

Sehr oft werden diese beide Bereiche aber als „eine“ Tätigkeit angeboten. Du solltest diese Dienstleistung aber nur zusammen anbieten, wenn du wirklich in beiden Bereichen „sattelfest“ bist und sie wirklich beherrscht. 

Ein Lektor hat vor allem die Fähigkeit, Ideen stilistisch einwandfrei zu Papier zu bringen, den Gesamtüberblick über einen Text zu behalten und Inhalte dem Leser verständlich zu übermitteln. 

Eine Korrektor hingegen kennt die grammatikalischen, orthografischen und typografischen Regeln einer Sprache und hat ein geschultes Auge für alle Fehler in diesen Bereichen.

Lektorat & Korrektorat - was kann ich verdienen?

Honoriert wird das Lektorat, wie auch das Korrektorat in der Regel pro bearbeiteter Normseite.

Eine Normseite berechnet sich regulär aus der Division der Gesamtzeichenzahl durch 1800. Das Honorar pro Normseite variiert hier zum Teil gewaltig und kann auch sehr unterschiedlich sein. Das kann 1,50 € pro Seite sein, aber genauso gut auch 4,00 €uro pro bearbeiteter Seite oder gar noch mehr … 

Vielleicht interessiert dich auch dieser Bereich?